Was tun, wenn sich eine PDF-Datei nicht drucken lassen will? Richtig, das ist ein Fall für das PC-Café der AWO Mettmann. Einer unserer Trainer, bekannt für sein Windows-Wissen und zudem für seine Geduld, egal, wie kompliziert sich der Fall darstellt, gibt nicht auf, bis er eine Lösung gefunden hat. Und wenn es Tage dauert. In diesem Fall dauerte es tatsächlich mehrere Tage. Wie gut, dass er zudem auch viel Erfahrung mit dem Problemlösen am und mit dem Computer hat.
Es hörte sich zunächst einfach an, eine bestimmte PDF-Datei ließ nicht drucken, andere dagegen sehr wohl. Das legte die Vermutung nahe, dass etwas mit der Datei offensichtlich nicht stimmen konnte. Doch was so trivial klang, entwickelte sich zu einer sehr aufwendigen Fehlersuche. Zunächst wurde das System genau betrachtet und dabei stelle sich heraus, die Festplatte war pickepacke voll. Nun wurde die besagte PDF-Datei untersucht, dabei stellte sich dann heraus, dass sie viele Bilder enthielt, die eingescannt worden waren, anders als die PDF-Dokumente, die sich drucken ließen, dabei handelte es sich nämlich lediglich um Textdateien. Schnell war klar, dass der Restplatz auf der Festplatte nur für den Druck von Textdokumenten ausreichte, nicht jedoch für den Druck von Bildern. Etliche überflüssige Dateien wurden gelöscht, auf diese Weise wurden 7 GB Platz freigestellt, und der Druck dieser PDF-Datei konnte fehlerfrei durchgeführt werden.
Doch die Frage blieb, warum war die Platte so voll? Der Benutzer und das Betriebssystem Windows belegten lediglich 20 % der Festplatte. Was also war auf dem restlichen Bereich? Ein spezielles Programm, in diesem Fall „tree size“, wurde zu Hilfe genommen. Es stellte sich heraus, dass auf diesem Bereich unglaubliche 3,5 Millionen Dateien gelagert waren. Es handelte sich um die sogenannten Wiederherstellungspunkte von Windows, somit um einen geschützten Bereich, der sich „system restore“ nennt. Wer wohl so viel Platz dafür freigegeben hat? Jedenfalls war das ein Fehler, der nun behoben werden musste.
Doch so einfach war das nicht. Lediglich der allerletzte Wiederherstellungspunkt konnte gelöscht werden, alle anderen waren nicht dazu zu bewegen, den dringend benötigten Plattenplatz freizugeben. Der Bereich „system restore“ ist ein geschützter Ordner, den man nicht so ohne Weiteres verändern kann. So wurde das Programm „Q-dir“ installiert, was speziell dafür gedacht ist, genau solche Bereiche verändern zu können. Damit ließ sich dieser geschützte Systemordner auch tatsächlich öffnen. Aber löschen ließ er sich dennoch nicht.
Unser Trainer griff tiefer in die Trickkiste, er bootete den Rechner von einem USB-Stick, auf dem das Betriebssystem Linux installiert war. Jetzt konnte er den Ordner nicht nur öffnen, er konnte ihn auch lesen. Aber immer noch nicht löschen. Hexenwerk! Doch aufgeben kommt für ihn nicht infrage und so nahm er sich einen Windows-Installations-Stick und boote damit das System neu. Allerdings installierte er nichts, sondern er öffnete die Reparaturoptionen. Auf der Kommandozeile wurde der Systemordner allerdings nicht angezeigt, da er durch die vorangegangenen Versuche jedoch wusste, wie der Ordner genau hieß, konnte er ihn öffnen. Dort waren unendlich viele Unterordner, die er auch betrachten konnte, aber wieder nicht löschen. Er musste in jeden Ordner und ihn dann mit dem Befehl „del *.*“ leeren. Es waren viele Unterordner, sehr sehr viele, und so dauerte das Leeren der Ordner und das anschließende Löschen der leeren Ordner viele Stunden. Zum Glück war es eine schnelle SSD-Platte und keine alte HDD, dann hätte es länger gedauert.
Aber wie gesagt, unser Trainer kennt sich nicht nur mit Windows aus, er hat zuden viel Geduld und so löste er auch dieses Problem. Der Computer war wieder einsatzbereit und das System zudem bereinigt.